Tage im Juni – zwischen Hoffnung und Repression
Zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953
Am 17. Juni 1953 kam es in der gesamten DDR zu Erhebungen breiterer Bevölkerungskreise gegen das DDR-Regime unter Walter Ulbricht. Was als Proteststreik gegen Normerhöhungen, insbesondere getragen von Bauarbeitern der Stalinallee, begann, entwickelte sich rasch zu einem von der Hoffnung auf Freiheit, Demokratisierung und auch Einheit getragenen landesweiten Protest. DDR-Sicherheitskräfte in Verbund mit sowjetischen Streitkräften schlugen den Aufstand blutig nieder. Aktivisten der Erhebung erhielten harte Strafen bis hin zur Todesstrafe.
Die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und das Kino mon ami wollen an diese Bewegung und die Opfer realsozialistischer Repression anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstandes mit einem vielfältigen Filmprogramm und interessanten Filmgästen erinnern.
Lesarten 2023 „So viele Leben…“
ZEITSCHLEIFEN – IM DIALOG MIT CHRISTA WOLF
In der Literatur- und Geistesgeschichte der DDR war Christa Wolf immer eine zentrale Figur. Als Idol verehrt oder hasserfüllten Angriffen ausgesetzt, ist die prominenteste deutschsprachige Schriftstellerin zu einer fast öffentlichen Institution geworden. Wie hat sie damit gelebt, was waren die Motive dafür, in der DDR zu bleiben und zu schreiben? Karlheinz Mund dokumentiert die wichtigsten Aktivitäten und Auftritte von Christa Wolf seit dem Herbst 1989. In einem Arbeitsgespräch mit der zur nächsten Generation gehörenden Daniela Dahn wurden die Brüche in der jüngsten Geschichte und damit in der eigenen Biografie reflektiert.
DDR 1990/91, 101 min, FSK o. A., R: Karlheinz Mund, D: Christa Wolf, Lew Kopelew, Kurt Biedenkopf, Hans Mayer, Daniela Dahn