Tage im Juni – zwischen Hoffnung und Repression
Zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953
Am 17. Juni 1953 kam es in der gesamten DDR zu Erhebungen breiterer Bevölkerungskreise gegen das DDR-Regime unter Walter Ulbricht. Was als Proteststreik gegen Normerhöhungen, insbesondere getragen von Bauarbeitern der Stalinallee, begann, entwickelte sich rasch zu einem von der Hoffnung auf Freiheit, Demokratisierung und auch Einheit getragenen landesweiten Protest. DDR-Sicherheitskräfte in Verbund mit sowjetischen Streitkräften schlugen den Aufstand blutig nieder. Aktivisten der Erhebung erhielten harte Strafen bis hin zur Todesstrafe.
Die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und das Kino mon ami wollen an diese Bewegung und die Opfer realsozialistischer Repression anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstandes mit einem vielfältigen Filmprogramm und interessanten Filmgästen erinnern.
Film + Gespräch
Eine Arbeiterfamilie wird in die Ereignisse im Juni 1953 verwickelt: Aus Hartmut Brücken, dem jungen Meister des Elektronischen Werkes Bitterfeld, wird ein Streikführer, den die Polizei sucht. Doch ihm gelingt die Flucht in den Westen. Seine schwangere Frau Claudia wird denunziert und verhaftet. Ihr Vater, befreundet mit dem zuständigen Stasi-Chef aus Halle, kann es nicht verhindern. Nur wenn er seinen Schwiegersohn zurückholt, kommt seine Tochter frei. Der Leipziger Schriftsteller Erich Loest hat auf der Basis eigener Erfahrungen und der Recherche der Ereignisse in Bitterfeld und Halle mit Produzent Hans-Werner Honert das Drehbuch zum Film entwickelt.
D 2003, 95 min, FSK o. A., R: Thomas Freundner, D: Thekla Carola Wied, Peter Sodann, Hans-Peter Hallwachs, Franziska Petri, Wotan Wilke Möhring